Mittelalter-Spektakel
anno 2005
Tausende
Besucher ließen sich zum diesjährigen Klosterfest in
ferne Zeiten versetzen
Rehna
Drei Tage lang war das Mittelalter mit einem großen
Spektakel in die Stadt an der Radegast zurückgekehrt. Hofleute,
Ritter, Gaukler, Handwerksgesinde verwandelten den Platz rund
um das Kloster in einen wilden, bunten und lauten Markt.
Sogar Mönch Ernestus alias Burghard Schmidt, der das Kloster
vor 800 Jahren gegründet hatte, präsentierte sich dem
gemeinen Volk und ließ bei einem festlichen Einzug mit der
holden Maid Eva Doßmann an seiner Seite feiern. Für
die einfachen Leut ward viel geboten zum Klosterfest anno
2005: Gauklerei und Jonglage, Trödelstände vor dem Langen
Haus, Musik vom Drehorgelspieler bis zum Boogie-Woggie-Musiker
Manne Chigaco und ein großer Kunsthandwerkermarkt.
Dort, unter den Bäumen am Kirchplatz, herrschte entspannte
Ruhe. Auf dem Kirchplatz war die Reise zurück in die Zeit
vor bis zu 800 Jahren geglückt und das war besonders den
Handwerkern zu verdanken. So verkauften etwa Verena Döhler
und Wolfgang Rexroth Edelsteine und Ledertaschen. Das Paar begeistert
sich besonders für das Frühmittelalter. "Wir zeigen,
wie die Menschen mit einfachen Mitteln gelebt haben und machen
damit Geschichte zugänglich", sagten sie und machten
es sich in ihrem Zelt bequem, das nicht nur als Verkaufsstand
diente, sondern auch als Schlafstätte. Am Montag geht es
zurück nach 2005: Wolfgang Rexroth ist Gärtner.
"Prima Resonanz"
Während auf dem Markt feilgeboten und gehandelt wurde, sammelten
sich vor der Bühne die Schaulustigen. Applaus gab es für
Joram Augustin Feuerspucker, Glasscherbenartist und Landschaftsmaler.
Zwei Männer und eine Frau stellten sich auf seinen Brustkorb,
während Augustin auf gebrochenem Glas lag. "Reine Körperbeherrschung",
sagte er später. Die Reise ins mittelalterliche Rehna war
gelungen. Modern war lediglich die aktuelle Ausgabe der SVZ, die
Besucher mit ihrem eigenen Foto schmücken lassen konnten.
Mönch Ernestus alias Burghard Schmidt war zufrieden mit dem
Klosterfest. "Die Resonanz ist prima, Besucher aus Hamburg
bis Rostock", schwärmte er. Die Investition und der
Aufwand für alle Beteiligten habe sich bereits gelohnt, sagte
er am Sonnabend.
von Katja Schmidtke
aus SVZ vom 20.06.2005
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